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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 480

1906 - München : Oldenbourg
480 100. Burg Hohenschwangau. selten begegnet und dessen Liebeslieder an die schöne Elsbeth in der Mauesse-schen Handschrift stehen. Er war um 1200 Burgherr zu Schwangau, also zur eigentlich klassischen Zeit des deutschen Minnegesanges. Reich bewegt ging sein Leben dahin; er verkehrte mit den bedeutendsten Männern seiner Zeit und auch Walter von der Vogelweide, der eben um jene Zeit durch die bayerischen Alpen zog, hat aller Vermutung nach aus Hohenschwangau Einkehr gehalten. Den Höhepunkt seiner Fahrten aber, seiner Taten und Leiden bildete der Kreuzzug nach Syrien, wo er ans dem tiefsten aller Liederbronnen schöpfte, aus dem Heimweh. Bald wandelt sich für Schwangau das Bild; die sonnigen Töne verschwinden und an ihre Stelle tritt die tiefste Tragödie, welche die deutsche Geschichte jemals gesehen: es ist der Abschied Konradins. Der unglückliche letzte Sprosse des Staufengeschlechts war am 25. März 1252 auf der Herzogburg zu Trausuitz bei Landshut geboren; sein Vater, Kaiser Konrad Iv., hatte ihn nicht mehr gesehen. Seine Mutter aber war Elisabeth, die Tochter des bayerischen Herzogs Otto des Erlauchten, die mit 15 Jahren vermählt und mit 22 Jahren verwitwet war; dann lebte sie am Hofe ihres Bruders Ludwig des Strengen und längere Zeit auf der Burg zu Schwangau, bis sie nach fünfjährigem Witwenstande dem mächtigen Grafen Meinhard von Tirol die Hand reichte. Der kleine Konradin war über diese zweite Ehe so ungehalten, daß er es verweigerte sich zu erheben, wenn seine Mutter in den Saal trat; er war das Königskind, sie aber hatte sich zur Gräsin erniedrigt. Oft genug freilich wich diese Härte, die bei dem leidenschaftlichen und stolzen Sinne des Knaben keineswegs unglaublich scheint, weicheren Herzenstönen und dann sehen wir nur die schöne, junge Mutter, die das Verhängnis ihres Hauses ahnend in der Seele trägt und bekümmert niederschaut auf den blonden Sohn, der ahnungslos diesem Verhängnis entgegenreift. Die alte Streitfrage, ob Konradin wirklich in Hohenschwangau von seiner Mutter und von der Heimat Abschied nahm, bevor er nach Italien ins Verderben zog, „erwächst beinahe zur urkundlichen Gewißheit" durch einen Stiftsbrief, den Elisabeth mit Bezug auf die Abreise ihres Sohnes den Nonnen von Voldepp ausgestellt. Derselbe ist datiert von „Schloß Schwangau", den 22. August 1267, und als Zeugen dienen die sämtlichen Edlen und Ritter, denen wir nun auf dem ganzen Zuge als ständigen Begleitern Konradins begegnen. Sie hatten sich offenbar auf der Burg Schwangau zur Heeresfolge versammelt; hier war demnach der Ort ihres Auszugs und Abschieds. Das Ende dieses Weges freilich ward mit Blut in die Tafeln der Geschichte geschrieben, als der letzte Staufe auf dem Marktplatze zu Neapel enthauptet ward. Noch mancher Held aus den folgenden Kaisergeschlechtern hielt auf Hohenschwangau Rast: Ludwig der Bayer, der am Plansee sein Jagdgebiet

2. Geschichte des Mittelalters - S. 190

1887 - Leipzig : Teubner
190 Schlacht bei Morgarten 1315, bei Mühldorf 1322. es entstand ein Krieg, der 8 Jahre lang Deutschland ver-) wüstete. In diesem Kriege war eine Hauptstütze Friedrichs $' sän tapferer Bruder Leopold, „die Blume der Ritterschaft", /e r Die Schweizer standen in diesem Kampfe natürlich auf Seiten Ludwigs. Leopold wollte sie züchtigen und zog im I. 1315 mit einem Heere von 9000 Mann, von denen ein großer Teil aus wohlgewappneten Rittern bestand, in die Schweizerberge. Die Bewohner von Schwyz, Uri und Unterwalden brachten nur 1350 Mann zusammen, und die waren noch unvollkommen bewaffnet. Sie besetzten die Höhe über dem Engpaß Morgarten, der sich zwischen dem Berge Morgarten und dem Agerisee hinzieht. Als Leopold mit seiner unbeholfenen Reiterei in diesen Paß einrückte, wälzten die Schweizer gewaltige Steinblöcke von der Höhe hinab und schleuderten andere mit großer Leibeskraft mitten unter sie, so daß eine starke Verwirrung entstand. Die Pferde wurden scheu und rannten zurück in das nachfolgende Fußvolk, andere sprangen in den See. Da stürmten die Schweizer von dem Berge herab mit Ungestüm auf sie ein und brachten ihnen eine schwere Niederlage bei. Über 1500 Gemeine und 350 Edle fanden ihren Tod unter den Hellebarden und Morgensternen der yäv;^Schweizer oder in den Fluten des Sees. Auch Landenberg war unter ihnen. Die Sieger hatten nur 15 Tote. Leopold sloh mit einem kleinen Häuflein nach Winterthur. Nach diesem Siege verwandelten die drei Waldstädte ihren aus <f 74»; 10 Jahre geschlossenen Bund in einen Bund auf ewige Zeiten (9. Dezember 1315), dem sich im Laufe des Jahr-,. ,,v Hunderts noch das östreichische Luzern, das mächtige Bern, ^ ' Zürich, Glarus, Zug' anschlossen. Der Krieg zwischen Friedrich und Ludwig fand endlich im I. 1322 seine Entscheidung in der Schlacht bei Mühldorf am Inn. Friedrich und Leopold hatten verabredet, von zwei Seiten in Bayern einzudringen. Der erstere zog von Osten heran und kam bis zu dem Städtchen ' Mühldorf, wo sich ihm Ludwig von Bayern entgegenstellte. Leopold nahte von Westen, von Vorderöstreich her, um

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 288

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
S88 Oestreich an das Haus Habsburg. Dem Sohne des gefallenen Fürsten ließ er Böhmen und Mähren. (1278.) Rudolf im Westen des Reiches. Nach Italien zog Rudolf nicht, er verglich es mit der Höhle des Löwen in der Fabel, in die wohl viele Fußstapfen hinein, aber wenige heraus führen; er überließ vielmehr die italienischen Fürsten und Städte ihren eigenen Kriegen, in welchen sie ihr schönes Land verwüsteten und die Parteinamen Welfe und Ghibelline mit Treulosigkeiten und schauderhaften Morden besteckten. Der Kaiser sah gar wohl, was dem Reiche noth war, innere Ruhe, Ordnung und Herstellung der alten Grenze. Die Herzoge von Savoien waren be- sonders mächtig geworden und herrschten vom Genfersee bis über Bern hin- aus. Dreimal zog der Kaiser gegen den Herzog von Savoien und brachte namentlich die kleineren Städte Laupen, Milden, Peterlingen, Murten an das Reich zurück, nur Bern, das ihn durch die Vertreibung der Juden erzürnt hatte, belagerte er vergeblich. Unverrückten Blickes behielt er die Franzosen im Auge, denn er hatte sie im Verdacht, als ob sie ihr Reich auf Kosten Deutschlands erweitern möchten. Deßwegen hatte er den Plan entworfen, zwischen Frankreich ein neues Königreich Burgund zu stiften, das er einem seiner Söhne zu verleihen gedachte, allein ehe er ihn ausfüh- ren konnte, überraschte ihn der Tod. Rudolf stirbt. (1s91) Auf der Burg von Germersheim saß der alte Kaiser beim Schach, seinem Lieblingssriele; sein Angesicht war todesblaß und er fühlte selber, daß er sich seiner Auflösung nahe. Darum fragte er die Aerzte: Saget mir ohne Scheu, ihr Meister, wie lange habe ich noch zu leben? Sie antworteten: Herr, vielleicht wird schon morgen eure Seele abgerufen. Auf denn, ich will nach Speier zu meinen Vorfahren, sprach er sich erhebend, und todesmüde setzte er sich auf sein treues Roß. Alles Volk der Umge- gend sammelte sich bei der Trauerkunde und begleitete schluchzend den ge- liebten Herrn auf seinem letzten Wege. Aber derselbe erreichte Speier, den

4. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 78

1902 - Braunschweig : Appelhans
V. Friedrich Sarbarojsa und Heinrich -er Löwe. Dort, wo die rhätischen Alpen allmählich nach Süden, nach Italien, abfallen, breitet sich in einer Ausdehnung von fast zweihundert Quadratkilometern der Spiegel des Comosees ans. Blau wie der hohe Himmel, der sich über ihm wölbt, ist das Wasser dieses schönsten aller italienischen Landseen; die hohen Berge treten bis unmittelbar an seine User heran und spiegeln ihre mit herrlichstem Laubwald, mit dunkeln Kastanien und Weinreben bedeckten Abhänge in den silberhellen Fluten; mehrere Flüsse, wilde Alpenkinder, ergießen rauschend ihre Wasser in das weite, langgestreckte Becken des Sees. Gewerb-fleißige Städte, anmutige Dörfer und blinkende Landhäuser umrahmen im bunten Kranze die herrlichen Ufer, und die lieblichste Blume in diesem Kranze ist Chiavenna, unweit des Nordufers im schönen Thale San Giacomo gelegen, umrahmt von hohen Berggipfeln, deren schneebedeckte Häupter ernst herniederschauen auf die Kirchen, Schlösser und Häuser der Stadt. Auf dem heute noch so genannten Schloßberge, der nur um ein Geringes die Stadt überragt, besucht der aus Deutschland kommende Reisende in wehmütiger Erinnerung die geringen Trümmer, die von der ehemals hier stehenden starken Feste übrig geblieben sind. In diesem Schlosse war es, wo sich im März des Jahres 1176 ein Vorgang abspielte, der unendliches Leid über viele Tausende in Deutschland brachte. Friedrich I., genannt Barbarossa, der zweite Kaiser aus dem ruhmgekrönten Hause der Hohenstaufen, der von 1152 bis 1190 über das Reich regierte, mußte zur Be-

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 78

1868 - München : Lindauer
78 Bayern unter Heinrich Xii, dem Löwen. Welf Iii mit Toskana, Spoleto und Sardinien und drang gleichzeitig in den Bayernherzog Heinrich Xi Jasomir- gott, sein Herzogthum an Heinrich den Löwen abzutreten. Allein Jasomirgott wies dieses Ansinnen zurück und versagte (1154) selbst der Entscheidung der Neichsversammlung zu Goslar, welche das Herzogthum Bayern Heinrich dem Löwen zusprach, die Unterwerfung. Friedrich Barbarossa verfolgte für den Augenblick diese Angelegenheit nicht weiter, denn er trat in dem- selben Jahre noch seinen ersten Römerzug an, auf welchem ihn Heinrich der Löwe und Otto von Wittelsbach, des oben erwähnten Pfalzgrafen Otto Iv ältester Sohn, begleiteten. Beide machten sich auf diesem Zuge um Barbarossa erheblich verdient: der Löwe schützte den Kaiser zu Rom bei einem tückischen Angriffe, den die Römer aus des Kaisers Leben mach- ten, vor den andringenden Feinden und trieb sie zurück, der Wittelsbacher aber öffnete dem Kaiser auf dem Rückwege den ihm verlegten Engpaß Chiusa bei Verona (dieveroneserklause), indem er die Meuterer umging und im Rücken angrisf (1155). Dafür erhielt Otto bald darauf die bayerische Pfalzgrafen- würde, die 1155 mit dem Tode seines Vaters Otto Iv ledig wurde, der Löwe dagegen ward vom Kaiser aus einem großen Reichstage zu Regensburg am 8. Scpt. 1156 mit dem Her- zogthum Bayern belehnt, nachdem er die Zustimmung gegeben, daß die Mark Brandenburg von Sachsen, und die Ost- mark nebst drei bayerischen Grafschaften von Bayern abgelöst werde. Die Ostmark mit den drei bayerischen Graf- schaften erhob der Kaiser zu einem selbstständigen Herzog- thum *) und verlieh dieses dem Heinrich Jasvmirgott, die Mark Brandenburg erhielt Al brecht der Bär als Entschä- digung für das ihm entzogene Herzogthum Sachsen. § 50. Herzog H ein ri ch Xii von Bayern (1156—1180), der Löwe, kümmerte sich nach dem Reichstage zu Regensburg *) Das neu errichtete Herzogthum Oesterreich faßte in sich das Land von der Enns abwärts bis zur Leitha und außerdem drei vorinals bayerische Grafschaften zwischen der Enns aufwärts zum Inn her, welche nachmals Oesterreich ob der Enns genannt worden sind.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 122

1868 - München : Lindauer
122 Niederbayern unter Heinrich Xiv. Heinrichs Xiv eine Verzichtleistung auf die deutsche Krone ausstellte (19- November 1333), welche mit der Lösung des über Ludwig verhängten Bannes in Kraft treten sollte. In Folge dieses Verzichtes betrachtete Heinrich Xiv seine Erhebung auf den deutschen Thron für so gewiß, daß er bereits dem Könige Philipp Vi von Valois, dem er sich in dieser Sache zu Dank verpflichtet wähnte, vom arelatensischen Königreiche 41) alles Land zwischen Saone und Rhone einerseits und' von den Alpen bis an's Mittelmeer anderseits gegen Wiedereinmmg von 300,000 Mark Silber abzutreten sich anheischig machte. Die Sache kam zu den Ohren Ludwigs, der augenblicklich seine Ge- sinnung änderte und die Verzichtleistung auf den deutschen Thron zurücknahm. Am 14. Dezember 1334 starb Heinrichs Xiv Bruder, Otto Iv, nachdem er kurz vor seinem Ende mit Verletzung der bestehenden Hausordnung den König Ludwig zum Erben seines Gebietes eingesetzt hatte. Heinrich Xiv war hierüber höchst betroffen und wurde dicß noch mehr, als König Ludwig Iv Kärnthen und Tyrol, die Güter des (4. April 1335) ver- storbenen Herzogs Heinrich von Kärnthen *), nicht an das mit dem Erblasser verwandte Haus Böhmen-Luxemburg verlieh, welches ein darauf bezügliches Versprechen erlangt zu haben vorgab4z), sondern den nördlichen Th eil Tyrols vor- läuflg für sich behielt und mit Kärnthen und dem südlichen Theil Tyrols die österreichischen Herzöge Albrecht den Weisen und Otto den Kühnen, Söhne des gemordeten Königs Albrecht, belehnte (2. u. 3. Mai 1335). Ob dieser Verfügung Ludwigs des Bayern kam es im Jahre 1336 in Niederbayern zu einer großen Truppenaufstellung von Seite Ludwigs und Johanns von Böhmen, welch' letztem sein Schwiegersohn Heinrich Xiv unterstützte. Ein entscheidendes Treffen fiel nicht vor, aber das niederbayerische Gebiet zwischen der Isar und dem Inn wurde schrecklich verheert, bis im Spätherbste beide Armeen auseinander gingen. Vermöge des Friedensvertrages, der kurz vorher (9. Ok- *) S. die genealogische Tafel der Grafen von Görz (Tyrol-Kärnthen) in den Beilagen unter Ziffer 57.

7. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 88

1911 - München : Oldenbourg
88 Die Zeit der frnkischen Kaiser. rich mitten im Winter, nur von seiner Gemahlin Berta und einem kleinen Gefolge begleitet, nach Italiens. Als der Papst, der eben auf dem Wege nach Augsburg war, von der Ankunft des Knigs erfuhr, zog er sich in das 1077 feste Schlo Canossa (nordwestlich von Florenz) zurck, das der Markgrfin 3<m' Mathilde von Tuscien^) gehrte. Hier bat ihn Heinrich um Lossprechung vom Banne. Gregor, der Heinrichs Absicht wohl durchschaute und ohne Zustimmung der deutschen Fürsten keine Entscheidung treffen wollte, zgerte. Da unterzog sich Heinrich den damals gebruchlichen Bubungen und ntigte somit den Papst als Priester, ihm die Absolution zu erteilen. Heinrichs Bue in Canossa bedeutete trotz der tiefen Demtigung des Knigs einen Sieg fr ihn. Denn vor allem verschaffte er sich durch seinen aufflligen Schritt die Lossprechung, ohne da er ntig hatte, in der Investitur-frage Zugestndnisse zu machen. Sodann nahm er seinen deutschen Gegnern den Vorwand ihn abzusetzen. Ferner entzweite er den Papst mit den deutschen Fürsten, die der Gregors einseitige Handlungsweise ungehalten waren. Auer-dem gewann er sich die Zuneigung weiter Volkskreise, die ihm seine bereitwillige Unterwerfung unter die kirchlichen Vorschriften hoch anrechneten. Schlielich blieben diese erschtternden Ereignisse auch nicht ohne wohlttige Folgen fr die Charakterentwiung Heinrichs. Von da an beginnt seine innere Umwandlung. Durch die Aufhebung des Bannes sahen die Feinde des Knigs in Deutschland ihre Plne vorlufig durchkreuzt. Gleichwohl erklrten sie 1077 aus einer Versammlung zu Forchheim Heinrich fr abgesetzt und whlten Sti seinen Schwager, den Herzog Rudolf von Schwaben (Rheinselden), zum Gegenknig. Dieser mute auf das Recht, die Bischfe zu ernennen, verzichten und ausdrcklich anerkennen, da Deutschland kein Erbreich, sondern ein Wahlreich sei. Aber Heinrich fand jetzt bei einem groen Teile der Geistlichkeit, bei den Stdten und dem niederen Adel so viel Unter-sttzung, da er sich in Deutschland behaupten und Rudolf nach Sachsen, dem Hauptherd des Aufstandes, zurckdrngen konnte. Hier errang zwar Otto von Nordheim, der Fhrer der aufstndischen Sachsen, einige Vor-teile der die kniglichen Truppen. Trotzdem fhlte sich Heinrich stark 1079 genug, dem Gegenknig das Herzogtum Schwaben abzusprechen und es dem Grafen Friedrich von Bren und (Staufen3) zu bertragen; gleichzeitig vermhlte er diesen mit seiner Tochter Agnes. Selbst ein noch- 1080 maliger Sieg der Gegner an der Grne (westlich von Hohenmlsen Dft- in Thringen, unweit der Weien Elster) schdigte die Sache Heinrichs x) Heinrich mute seinen Weg durch Savohen und der den Mont Cenis nehmen, da ihm die sddeutschen Fürsten, die seine Bufahrt verhindern wollten, die brigen Alpenpsse verlegt hatten. 2) Tochter der Markgrfin Beatrix von Tuscien (f. S. 82). 8) Die Burgen Bren und Staufen lagen am Nordabhang der Rauhen Alp stlich von Stuttgart; von einer lteren Stammburg Waiblingen (im Remstal) fhrt das Geschlecht auch den Namen Waiblinger (Ghibellinen)".

8. Deutsche Geschichte - S. 57

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
24. Rudolf von Habsburg (1273—1291). 57 V. Vom Ende der Wenstlmmen Kaiser bis {um Beginn der lefonnntion. 24 Rudolf von ijnbsbittg (1273-1291)- 1. Das Interregnum (1256—1273). Als im Jahre 1254 der letzte hohenstaufische Kaiser (Konrad Iv.) gestorben war, hatte die Kaiserkrone so sehr ihren Glanz verloren, daß kein deutscher Fürst sie zu tragen begehrte. Die Wahlfürsten verkauften nun schmachvoller-lveise ihre Stimmen an zwei Ausländer: an R i ch a r d von C o i n -wall, den Bruder des Köuigs vou England, und _ an Komg Alfons von K a st i l i e n. Der Engländer kam einigemal herüber, wurde aber, sobald die mitgebrachten Schätze ausgingen, von seinen Anhängern im Stiche gelassen; der Spanier sah das Reich nt e. Da nun diese beiden Scheiutaiser sür Deutschland so gut itue utcht vorhaudeu waren, so nennt man die Zeit von 1256—1273 das Interregnum, d. H. Zwischenreich. Das war die „faiserloje, die schreckliche Zeit", wo das F a u st r e ch t seine verderblichste Blüte erreichte und'das Land mit seinen Greueln erfüllte. Kein Gesetz, kein Recht wurde geachtet; kein Leben noch Eigentum war sicher; tote wilde Wölfe wüteten die Raubritter gegen die friedlichen Bürger. Das Reich mußte zugrunde gehen, wertn dieser heillose Zustand andauerte. Laut rief das Volk nach einem Kaiser, und endlich ermahnte auch der Papst die Fürsten zu einer neuen Wahl. 2. Graf Rudolf von Habsburg. Jtt dem Winkel, den dte Aar und die Reich bei ihrem Zusammenflüsse bilden, erhebt sich ans einem freistehenden Hügel an der Aar die Habsburg, das Stammschloß des berühmten habsbnrgischen Geschlechts. Hier waltete ums Jahr 1273 der 55 jährige Graf Rudolf, ein hoher, schlanker Mann mit mächtiger Adlernase, bartlosem Gesicht und straffem, lang-wallendem, nur alt den Enden gelocktem Haupthaar. Er besaß viele Güter in der Schweiz und im Elsaß; von den Alpenpässen bis nach Eolmar konnte er retten, ohne sein Gebiet zu verlassen. Seine großen Besitzungen verdankte er besonders der Anhänglichkeit ctit die staufischen Kaiser. Von der Wiege an hatte ihn auch kaiserliche Freundschaft begleitet: Kaiser Friedrich Ii. hatte ihn aus der Taufe gehoben mit) ihn später ans seinen italienischen Fahrten mitgenommen; Konrad Iv. hatte ihn gern als verständigen Berater gesehen, den unglücklichen Konradin hatte er ans seinem verhängnisvollen Zuge über die Alpen begleitet. Von seiner Frömmigkeit zeugt der Vorfall, den Schiller in' feiner Ballade „der Graf von Habsbnrg" so schön beschreibt. 3. Rudolf wird König. Rudolfs Vetter, Friedrich von Hohen-zollern, Burggraf vou Nürnberg, machte die deutschen Fürsten auf ihn aufmerksam. Und auch der Erzbischof von Mainz war Rudolf zu Dank verpflichtet, weil dieser ihn aus einer Reise nach Rom sicher über

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 120

1889 - München : Franz
120 Friedrichs I. Eingreifen nrdlich der Alpen. deutschen Heere den Durchzug weigerten. Da erklomm der Banner-trger des Kaisers. Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, mit 200 leichtbewaffneten Jnglingen aus deu bayerischen Alpen einen Berg, der hinter dem Don den Veronesern besetzten lag und diesen noch berragte, jedoch so steil war, da ihn Alberich fr unzugnglich gehalten. Aber Otto lie die Seinen Lanzen zu Leitern zusammenbinden, einen auf die Schultern des andern steigen und Stufen in den Felsen hauen. So gelangten sie zur Hhe und berwltigten die Veroueser durch unvermuteten Angriff von oben herab. Die meisten der letzteren fielen im Kampfe; die Gefangenen, unter denen auch Alberich war, lie Friedrich wie gemeine Wegelagerer aufknpfen (1155). Friedrichs I. Eingreifen nrdlich der Alpen. In Deutschland angelangt, fand Friedrich manche Streitigkeit zu Eistehung der schlichten. Zunchst verurteilte er den Pfalzgrafen Hermann von Stahleck 1155 toc9en Landfriedensbruch zur Strafe des Hundetragens, der sich diese Demtigung so zu Herzen nahm, da er abdankte und in ein Kloster trat. Er hatte das vornehmste Pfalzgrafenamt im Reiche besessen, dessen Sitz ursprnglich die Stadt Aachen gewesen. Barbarossa verlieh es nun seinem eigenen Stiefbruder Konrad, der bereits im Wormser und Speirer Gau Besitzungen aus dem Erbe der frnkischen Kaiser hatte und sich nun Pfalzgraf bei Rhein nannte (1155). So gieug der Name Pfalz, der ursprnglich Knigsburg bedeutete, auf die Gegenden nm die Neckarmndung der und wurde zum Namen eines Landes, als Erhebung dessen Hauptstadt Konrad Heidelberg grndete. Darauf suchte Friedrich sterreichs die Unzufriedenheit des welfifchen Hauses eudgiltig zu beseitigen. Er *tm lilt ^lehnte Heinrich den Lwen, dessen Ansprche auf Bayern er schon vor seinem Rmerzuge anerkannt hatte, 1156 mit diesem Herzogtum, dessen bisheriger Inhaber Heinrich Jasomirgott dadurch entschdigt ward, da das Erbe seiner Vorfahren, die alte bayrische Ostmark, nun zum Her-zogtum erhoben, um das Land ob der Enns vergrert und in mann-licher wie weiblicher Linie erblich erklrt wurde. Dadurch war die politische Zersplitterung des alten bayrischen Stammesgebietes, die 976 mit der Lostrennung Krntens begonnen, um einen Schritt weiter ge-diehen; denn während der bisherige Markgraf von sterreich dem Herzoge von Bayern unterstellt gewesen, war der nunmehrige Herzog von Osterreich reichsunmittelbar, womit erst eine selbstndige Geschichte sterreichs beginnt. Erhebung Um jene Zeit erhhte Friedrich I. ein zweites Land in seinem Knigreich'"Rang, indem er das bisherige Herzogtum Bhmen 1158 zu einem 1158. Knigreich erhob, ohne dadurch dessen Zugehrigkeit zum Reiche zu lsen. Dies hing mit den damaligen Verhltnissen Polens zusammen, die ein kriegerisches Eingreifen des Kaisers veranlat hatten, wobei der Bhmenherzog Wladislav diesem Heeresfolge geleistet hatte und mit dem Knigstitel belohnt wurde. Trennung In Polen waren unter dem dort herrschenden Hause der Piasteu Polen 1163." Erbstreitigkeiten ausgebrochen, in denen der unterlegene Teil die Hilfe des Kaisers anrief. Barbarossa unternahm deshalb einen Kriegszug

10. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.
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